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Freitag, 04. Oktober 2024
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BETTLACHSTOCK - UNESCO WELTNATURERBE
Bettlachstock - UNESCO Weltnaturerbe
Bettlachstock UNESCO Weltnaturerbe
Wir freuen uns über die Aufnahme des Bettlachstocks ins UNESCO Weltnaturerbe. Neben der Jungfrau-Aletsch Region (VS), dem Monte San Giorgo (TI) und der Tektonikarena Sardona (GL/SG/GR) ist der Bettlachstock in der Schweiz das vierte Gebiet, das von der UNESCO in das Weltnaturerbe aufgenommen wird. Diese Auszeichnung ist eine grosse Ehre, eine Genugtuung, Herausforderung und Verantwortung für uns alle.

Die alten Buchenwälder des Bettlachstocks sowie die in den Tälern Lodano, Busai und Soladino (TI) ergänzen eine transnationale serielle Welterbestätte aus 94 alten Buchenurwäldern in 18 europäischen Ländern. Dabei sind nicht nur die Buchen selbst Grund für die Auszeichnung, sondern auch die assoziierten und von den Buchen abhängigen Tier- und Pflanzenarten, die mit den Buchen eine Lebensgemeinschaft bilden.

Geschichtliches
"Ich möchte meinen, der älteste, treuste und standfesteste Bettlacher sei unser Bettlachstock. Vor ca. 12'000 Jahren, beim Rückzug des Rhonegletschers, entstand durch das Wirken von Gigler- und Brügglibach ein gewaltiger Bergsturz. Dieser prägte das Wahrzeichen Bettlachs, die Wandfluh. Damals machte der Bettlachstock in dieser allgemeinen Hektik und Ausbruchstimmung nicht mit. Er blieb standhaft an seinem Platz und hielt unserem Dorf die Treue." Dieses Zitat des ehemaligen Bürgerammanns Edgar Leimer zeigt die Entstehung des Bettlachstocks und der umliegenden Landschaft sehr bildlich. Die Buchen sind nach der Eiszeit aus Osteuropa eingewandert und haben sich in unseren Breitengraden niedergelassen. Sie prägen das Waldbild von heute.

Bereits 1942 hat die Solothurner Regierung erkannt, wie wichtig Schutzgebiete sind und diesem Umstand mit der Errichtung der Juraschutzzone Rechnung getragen. Die Juraschutzzone fördert eine naturnahe Bewirtschaftung in den Waldgebieten und eine Einschränkung baulicher Tätigkeiten. In der Ebene werden durch Bund und Kanton ökologische Massnahmen, insbesondere mit Vernetzungsprojekten in der Landwirtschafts- und Schutzzone Witi gefördert.

In den 1970er Jahren wurde erkannt, dass es wichtig ist, Inseln der Unversehrtheit in der Kulturlandschaft zu schaffen. Seit 1977 gilt der Bettlachstock national als bedeutsam und schützenswert und wurde als Teil der Weissensteinkette ins Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) aufgenommen. Deshalb wurde zwischen dem Kanton und der Bürgergemeinde Bettlach 1985 ein Landabtausch vorgenommen, welcher es erlaubte, ein Waldreservat überhaupt entstehen zu lassen und die gesamte Fläche des Reservats ungenutzt zu belassen. Es erforderte Mut, nichts zu machen in dieser Fläche. So wurde aber die Biodiversität gefördert.

Bewirtschaftung des Gebiets rund um den Bettlachstock
Das Gebiet rund um die Kernzone des Naturreservats wird sorgfältig genutzt, so dass es als Pufferzone dient und sowohl zum Landschaftsschutz wie auch zur nachhaltigen Nutzung beiträgt.

Die Alpweiden und Matten sollen weiterhin genutzt werden können. Oft verbinden die Pächter der Berggasthöfe die Bewirtung von Gästen und sömmern nebenbei Vieh auf den Alpweiden.
Der Forstbetrieb Leberberg legt grossen Wert auf eine nachhaltige Bewirtschaftung und erntet im Nutzwald sorgfältig und nach dem Dauerwaldprinzip.

Im südwestlichen Teil des Bettlachstocks steht eine Forschungsstation der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, welche eine langfristige Waldökosystem-Forschung ermöglicht, den Blick auf die Wald-Entwicklung sowie die Entwicklung der Bäume und deren Wachstum richtet, die Auswirkung von Trockenheit auf den Wald untersucht, Untersuchung von Wald und Klimawandel zulässt und floristische und faunistische Inventare ermöglicht.

Erkundung des Bettlachstocks
Das Naturwaldreservat Bettlachstock ist öffentlich zugänglich. Wir freuen uns an Ihrem Interesse an diesem wunderschönen Gebiet und bitten Sie gleichzeitig, dem Lebensraum Sorge zu tragen und sich ausschliesslich auf den Wegen aufzuhalten. Gutes Schuhwerk ist unbedingt erforderlich. Die Begehung der Nordwestseite ab Bettlachberg (Peterlischwang) erfordert Trittsicherheit, insbesondere bei feuchter Witterung. Die Höhendifferenz Bettlachberg – Bettlachstock beträgt ca. 200 Höhenmeter, zwischen Schützenhaus und Bettlachstock rund 600 Höhenmeter.

Anreise mit dem PW:
Bitte benützen Sie die Parkplätze beim Schützenhaus oder beim Restaurant Bettlachberg. Die Wanderzeit vom Schützenhaus bis auf den Bettlachstock beträgt ca. 1 ½ Stunden, ab dem Restaurant Bettlachberg rund 40 Min. Bitte nehmen Sie bei einer Fahrt bis zum Restaurant Bettlachberg Rücksicht auf Wanderer!

Anreise mit dem öffentlichen Verkehr:
>>>SBB Bettlach, Bus Nr. 31 bis Haltestelle Bergstrasse (verkehrt nur Montag – Freitag) oder
>>>SBB Grenchen Süd, Bus Nr. 38 bis Grenchenberg, Wanderung über Obergrenchenberg, Engloch, Bettlachberg, Bettlachstock (für geübte Wanderer)
oder
>>>SBB Grenchen Süd, Bus Nr. 38 bis Stierenberg, Wanderung Stierenberg – Rotfluh – Bettlachberg – Bettlachstock (Weg unterhalb Bützen, besser ausgebauter Wanderweg)



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Bettlachstock
Fotos: Staatskanzlei Kanton Solothurn
Bettlachstock
Fotos: Leibundgut Barbara
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