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Vor 175 Jahren war Wirten auch im St. Urs und Viktor noch Nebensache
Der Gasthof in Bettlach feiert am Samstag sein Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür. 175 Jahre sind seit dem Gründungsjahr und dem Bauernhofbetrieb auf St. Urs und Viktor vergangen. Heute gehen hier Spitzensportler und Fernsehteams ein und aus.

«Die erste urkundliche Nennung eines Wirtes zu Bettlach stammt aus dem Jahr 1542», schreibt Edgar Leimer in seiner Chronik über die Bettlacher Wirtshäuser «Der grosse Pintenkehr» von 1972.

(Quelle: Grenchner Tagblatt, 28.11.2015)

Der Wirt zu Bettlach, Gratius Schilt, wurde von einem Erber Rudolpf von der Nüwenstatte wegen nicht fristgerecht zurückbezahlter Schulden eingeklagt. Zweifellos handelte es sich dabei um den Wirt des St. Urs, einer Taverne, die sich allerdings damals noch im Dorf befand, etwas unterhalb der «Traube», wo früher das Pub zu finden war.

Damals führte die Verbindung von Solothurn nach Grenchen, die «Landstrasse», vom Dörfchen Haag durch die jetzige Friedhofstrasse, mündete in die Dorfstrasse und ging weiter «über den Kronenstutz und die Grenchenstrasse nach Grenchen», so schreibt Leimer.

Tavernen und Schenken lagen meist an den wichtigen Verkehrswegen, Reisende stiegen dort ab, Pferde wurden gewechselt oder es wurde für die Weiterreise Vorspann geleistet.

Um 1830 wurde die Strasse «begradigt», das heisst eine neue Strasse wurde zwischen Solothurn und Grenchen gebaut, die heutige Solothurnstrasse bzw. Bielstrasse.

Das Gründungsjahr 1840

1840 baute ein gewisser Urs Joseph Schläfli den ältesten Gebäudeteil des heutigen St. Urs und Viktor an der Solothurnstrasse: ein grosses Gebäude mit einem Bauernbetrieb auf der östlichen Seite und einem Wirtshaus oder Schenke im westlichen Teil.

Die Vermutung liegt nahe, dass es sich bei Urs Schläfli um den Vater des später berühmt gewordenen Selzacher Uhrenfabrikanten Adolf Schläfli handelt, der unter anderem die Passionsfestspiele Selzach initiierte.

1920 gründete Schläfli die Schläfli-Stiftung zur gemeinnützigen Jugendförderung, welche die Waisenanstalt Solothurn ins Leben rief.

Im Jahr 1900 ging der St. Urs in den Besitz der Familie Walker über. «Mein Grossvater Leo Walker-Flück übernahm den Betrieb und zog mit der ganzen Familie ins Haus – er hatte 11 Kinder», erzählt der inzwischen 84-jährige Otto Walker, der später selber Wirt des St. Urs wurde.

Ein Bauernbetrieb in erster Linie, der ausser Knechten für die Arbeiten auf dem Hof dank der grossen Familie kein Personal benötigte. Das Wirten war nur Nebensache: «Bis vor 50 Jahren hatte noch jeder Wirt einen weiteren Beruf, um überleben zu können», erklärt Otto Walker.

Es folgte die Zeit der Uhrmacherei und der ersten grossen Fabriken in der Region. Im ersten Stock des St. Urs im grossen Saal wurden regelmässig Tanzveranstaltungen durchgeführt, an denen es hoch zu und herging.

Zu hoch, denn da das nur einmal im Monat und auch nur am Sonntagabend erlaubt war, fielen regelmässig am Montag die Uhrenarbeiter aus. Das passte den Uhrenfabrikanten wenig und sie sorgten mit strengen Kontrollen für Abhilfe.

«1931 übernahm mein Vater Otto den Betrieb und 1954 folgte ich als Wirt», so Otto Walker. Nachdem 1962 Vater Otto starb, gab es 1963 eine sogenannte Teilet: Der eine der drei Söhne konnte so einen neuen Bauernbetrieb, den heutigen Bauernhof Walker im Süden Bettlachs gründen, der zweite eine Reitsportanlage im östlichen Teil des St. Urs und der dritte, Otto, blieb als Wirt dem St. Urs treu.

1988 übernahm Otto Walkers Sohn Alban den Betrieb, 1992 stiessen seine Brüder Kuno und Pius Walker dazu und führen den St. Urs nun in vierter Generation bis heute.

Ausbau bringt Diversifikation

1990 wurde hinter dem alten Gebäude der erste Anbau mit einem Bankettsaal realisiert. 1992 wurde die Scheune ausgehöhlt, in der sich die Reitsportanlage und die Pferdeställe befanden und Hotelzimmer geschaffen sowie die Lingerie eingerichtet.

Beim Umbau der Scheune fand man übrigens im Boden den Grundstein des Gebäudes mit der eingehauenen Jahreszahl 1840. Er ist nun vor dem Eingang der Réception im Boden eingelassen.

Ende 2000 war der Neubau, das Haus Viktor, fertiggestellt. Von bisher 35 Hotelzimmer erweiterte man auf deren 73. Dazu kamen diverse Seminar- und Konferenzräume, dank derer man jetzt ein neues, nationales und sogar internationales Kundensegment ansprechen konnte.

2004 wurde der «Wintergarten-Anbau» eröffnet. 2013 verlegte man den Eingang hinters Haus und realisierte die neue Empfangshalle.

Die Eröffnung der Autobahn 2002 hatte auch auf den Gasthof an der Solothurnstrasse einen gewaltigen Einfluss, wie Kuno Walker erzählt: «Innert 14 Tagen gab es keinen einzigen Lastwagen mehr, der hier anhielt. Vorher hatten die Chauffeure, die hier Mittagspause machten, zur Stammkundschaft gehört.»

Dafür habe sich beim regionalen Publikum nicht viel geändert. Die Autobahn bringe aber auch eine verbesserte Anbindung an den Rest der Schweiz. Der Gasthof zählt auf eine grosse, nationale Stammkundschaft insbesondere im Seminarbereich, und konnte sich im harten Wettbewerb bisher behaupten.

«Auch wir spüren natürlich jede Zuckung in der regionalen Wirtschaft. Geht es den umliegenden Firmen schlecht, spüren wir das 1 zu 1 im Tagesgeschäft», so Walker.

Prominente Gäste

Auch illustre Gäste steigen öfters hier ab. Kuno Walker betont aber: «Jeder Kunde ist uns wichtig, und gerade die ‹Berühmten› wollen oft nicht erkannt werden». Klar gebe es immer wieder lustige oder weniger lustige Anekdoten, die er aber niemals preisgeben würde.

Hazy Osterwald, Pepe Lienhard, Emil Steinberger waren mehrmals hier. Barclay James Harvest, die britische Kultband aus den 70er- und 80er-Jahren, übernachteten im St. Urs und Viktor – «unsere meist jungen Mitarbeiter hatten keinen blassen Schimmer, wer das ist.»

Die spanische Sopranistin Montserrat Caballé mietete für drei Nächte gleich eine ganze Etage für sich und ihre Entourage. Der Gasthof beherbergte Fernsehteams rund um Nik Hartmann und Kurt Aeschbacher.

Matthias Gnädinger war anlässlich der Solothurner Filmtage hier, Eduard Zimmermann von «Aktenzeichen XY ungelöst», «immer mit Bodyguard», Ueli Maurer und Toni Brunner, Sportler wie Simon Ammann, Alex Frei, der deutsche Fussballer «Bomber» Gerd Müller, der öfters einen Grenchner Freund besuchte, internationale Fussballmannschaften im Rahmen des Uhrencups und viele mehr übernachteten im St. Urs und Viktor.

Dazu kommen in jüngster Zeit internationale Radcracks wie Cadel Evans, Fabian Cancellara und andere Radprofis, die im Velodrome Suisse Wettkämpfe absolvieren.

Am Samstag von 10.30 bis 16 Uhr: Tag der offenen Tür mit Apéro.

(Quelle: Grenchner Tagblatt)

30.11.2015 | Burkhard Corinne
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