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Bettlachstock soll UNESCO-Welterbe werden |
Solothurner Zeitung (Foto: Zur Verfügung gestellt)
Der Bettlachstock ist Heimat von vielen uralten Buchen. Unter dem Titel «Alte Buchwälder» ist er nun beim UNESCO-Welterbezentrum angemeldet.
Der Kanton Solothurn beheimatet viele Naturjuwelen. Eines davon ist das Gebiet ringsum den Bettlachstock, auf welchem die von weithin sichtbaren Wiesen und Weiden von einem grossen alten Buchenwald umringt ist. Dieser Wald wird seit 35 Jahren nicht mehr bewirtschaftet und weist daher einen hohen Anteil von alten Bäumen auf – die ältesten sind über 200 Jahre alt.
Solche Wälder sind in Europa selten geworden. Dies war der Anlass, die letzten alten Buchenwälder und Buchenurwälder als Welterbe zu taxieren und ihnen damit eine gewisse Sichtbarkeit zu verleihen. Nach jahrelanger Vorarbeit war es am Wochenende soweit: Die Staatskanzlei des Kantons Solothurn teilt in einer Medienmitteilung mit, dass die Schweiz zusammen mit 9 weiteren europäischen Ländern beim UNESCO-Welterbezentrum in Paris ihr Dossier einreichte. Aus der Schweiz werden zwei Gebiete nominiert: Ein Wald im Valle di Lodano im Kanton Tessin und der Bettlachstock.
Einer der grossen Vorteile des Bettlachstocks, der sich gegen mehrere andere Gebiete in der Schweiz «durchsetzen» konnte, war die Tatsache, dass ein Grossteil des Gebiets bereits seit 35 Jahren als kantonales Naturreservat ausgeschieden ist, in welchem die natürliche Entwicklung unbeeinträchtigt ablaufen kann. Um die Kernzone von 195 ha schliesst sich eine Pufferzone von 1100 ha an. Diese umfasst neben weiteren Teilen des Waldreservats extensiv genutzte Wiesen, Sömmerungsweiden und Dauerwälder. An der aktuellen Bewirtschaftung ändert sich somit praktisch nichts.
Sofern das Welterbekomitee 2021 diesem Dossier zustimmt, ist dies aus Sicht des Regierungsrates ein schöner Erfolg der kantonalen Wald- und Naturschutzpolitik. Der Bettlachstock war bei seiner Ausscheidung 1985 schweizweit das drittgrösste Waldreservat und in Mitteleuropa das grösste Naturreservat der Buchenstufe. Dies kam nur zustande aufgrund des hohen Engagements der damaligen Kantonsverantwortlichen sowie der weitsichtigen Bereitschaft der damaligen Waldeigentümerin, der Bürgergemeinde Bettlach, diesem Reservat und dem damit verbundenen Waldabtausch zuzustimmen. (sks)
(Quelle: Grenchner Tagblatt, 27.01.2020) |
28.01.2020 | Flury Nadine Publikationen |
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