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Der Buchenwald machts aus: Der Bettlachstock soll internationales Naturerbe werden
Daniela Deck
(Foto: Doris Wingeier)


Der Bettlachstock wird seit Jahren sich selber überlassen. Die Natur erobert das einst bewirtschaftete Gebiet zurück. Jetzt könnte der spezielle Buchenwald internationale Bedeutung erlangen.

Der Bettlachstock soll Unesco-Naturerbe werden. Der Bundesrat will das Naturreservat ins Netzwerk der ursprünglichen Buchenwälder Europas aufnehmen und hat die dazu benötigte «Liste indicative» entsprechend angepasst. Damit hat die Regierung den ersten Schritt zur Nominierung des Bettlachstocks getan.

Ob der Bettlachstock es von der Liste indicative zur formellen Nominierung ins Buchenwald-Naturerbe schafft, hängt massgeblich von der Konferenz der Mitgliedstaaten des entsprechenden Netzwerkes vom 2. bis 12. Juli dieses Jahr in Krakau ab.

Angefangen hat alles vor gut zehn Jahren mit der Slowakei und der Ukraine, die ihre Buchenurwälder schützen wollten. Diese Waldflächen in den Karpaten wurden vom Menschen nie systematisch genutzt und sind bis heute weitgehend unberührt geblieben.

Von neun Projekten noch zwei im Rennen

Als Deutschland mit ausgewählten Buchenbeständen 2011 zum Projekt stiess, entstand die Idee, unter dem Dach des Unesco-Naturerbes ein gesamteuropäisches Netzwerk von geschützten und renaturierten Waldflächen in der Buchenwaldstufe anzulegen. So soll die Verbreitung der Buche seit dem Ende der letzten Eiszeit vor rund 12 000 Jahren dokumentiert werden. Die Buche breitet sich auch heute noch weiter aus. So wandert sie in Skandinavien langsam nach Norden.

Der Bettlachstock soll zusammen mit dem Val di Lodano im Tessin den Buchenbestand in der Schweiz dokumentieren. Die beiden Standorte sind nach Aussage von Martina Hobi von der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL aus einer Liste von neun möglichen Naturparks ausgesucht worden: Der Bettlachstock als Juralandschaft und zugleich als Bindeglied vom Mittelland zu den Wäldern in Frankreich und das Val di Lodano als Tor zu Südeuropa.

Die Kriterien für die Auswahl sind streng. Die Waldbestände müssen eine gewisse Grösse haben, vielfältige Lebensgemeinschaften aufweisen und seit mehreren Jahrzehnten von der Holz- und Landwirtschaftsnutzung ausgenommen sein.

Robuste Juraböden

Auf dem Bettlachstock mit seinen 561 Hektaren Naturreservat (inklusive offene Weideflächen) und seiner grossen Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren, ist die Natur seit 1985 sich selbst überlassen. Am unteren Rand des Reservats unterhält die WSL im Rahmen der langfristigen Waldökosystem-Forschung eine Fläche zur Beobachtung der Waldentwicklung.

Auf 1,28 ha vermessen Wissenschafter Baumstämme, dokumentieren in Intervallen von zwei Wochen bis zu mehreren Jahren die Niederschlagsmengen und analysieren chemische Kennzahlen, zum Beispiel Phosphor-, Magnesium- und Stickstoffkonzentrationen im Regenwasser, Waldboden und im Laub der Bäume.

Zur Information von Naturfreunden und Wanderern hat die Waldökosystem-Forschung diesen Januar am Weg eine neue Infotafel aufgestellt. «Der Bettlachstock ist ein ergiebiges Forschungsgebiet», sagt Peter Waldner von der WSL. Die häufigsten Baumarten (innerhalb der Forschungsfläche) seien Buche, Weisstanne, Rottanne, Bergahorn, Esche, Mehlbeere, Bergulme, Eibe und Vogelbeere.

Obwohl seit Jahrzehnten ungenutzt, bleibt der Bettlachstock von der Umweltverschmutzung nicht verschont. Dies zeige sich deutlich bei der Stickstoffkonzentration aufgrund von Abgasen und Düngung ausserhalb des Reservats. Hingegen sei die Versauerung des Bodens, die in den Achtzigerjahren hauptsächlich für das Waldsterben verantwortlich gemacht wurde, im Jura kaum ein Problem. «Die Kalkböden im Jura sind gut gepuffert.»

Sorgfältige Prüfung braucht Zeit

Im Hinblick auf eine mögliche Unesco-Naturerbe-Nominierung arbeitet die WSL mit dem Bafu (Bundesamt für Umwelt) zusammen. Carlo Ossola, beim Bafu zuständig für das Weltnaturerbe, hofft, dass die Schweiz die beiden Buchenwald-Standorte nach der Krakauer Konferenz tatsächlich nominieren darf. «Das wäre eine internationale Würdigung unserer Waldbiodiversitätspolitik.»

Dass die Schweiz es noch nicht bis zur Nominierung gebracht hat, sei nicht etwa Trödelei. Die möglichen Standorte seien sorgfältig und in Diskussion mit den Kantonen und den übrigen Akteuren geprüft worden, um sicher zu gehen, dass sie die strikten Kriterien einhalten und die Nominierung von der Basis unterstützt würde. «Wir sind nicht allein auf der Stufe ‹Liste indicative›. Andere Länder müssen auch erst die Ergebnisse in Krakau abwarten.»

(Quelle: Grenchner Tagblatt, 28.06.2017)
28.06.2017 | Wyss Sophie
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